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SUSY ist tot

Wer oder was ist denn SUSY? Die Eingeweihten wissen, dass SUSY ein in den 70er Jahren an der Universität des Saarlandes entstandenes maschinelles Übersetzungssystem ist (jetzt: war) . Das Besondere: seit den 90er Jahren konnte man es über eine Web-Schnittstelle online betreiben, d. h. nicht nur Sätze übersetzen lassen, sondern auch alle Arten von Zwischenergebnissen und Lexikoneinträge anschauen. Der neue MARS-Server des Rechenzentrums hat jetzt keinen Platz mehr für SUSY, u. a. gibt es keinen FORTRAN-Compiler mehr. SUSY gibt’s nur noch auf Papier. Nachtrag: Die Quellen sind jedenfalls gesichert: 162 MB Daten (Lexika, Programme) auf CD. Ein Fall für die Archäologen des digitalen Zeitalters.

4 Responses

  1. till sagt:

    Traurig, traurig… So verschwinden die „Inkunabeln des digitalen Zeitalters“. Solange man aber nichtmal tragfähige Konzepte für die Langzeiterhaltung von statischen PDF-Dokumenten hinbekommt…
    Gibts nicht vielleicht irgendwo ein Fortran Museum o.ä. das sich um solche honorigen Rentner kümmert?

  2. Unter was für einer Lizenz steht denn SUSY? Und krankt es wirklich nur am Fortran-Compiler?

  3. Über eine Lizensierung haben wir auch schon nachgedacht, aber da der Aufwand für eine Nutzung der Daten ein ungeheurer ist, scheint es wenig sinnvoll, sich überhaupt damit zu beschäftigen. Ich habe selbst an mehreren Migrationen von SUSY teilgenommen, die beiden letzten quasi im Alleingang gemacht, was uns jeweils ein halbes Jahr Arbeit kostete – nein, danke! Und das ging auch nur deshalb, weil ich jahrelange Erfahrung mit SUSY hatte. Es ist also nicht nur die Frage des FORTRAN-Compilers, den könnte man leicht beschaffen, man muss einfach wissen, welche Programme und Daten und Lexika man in welchen Modulen zusammenbindet.

    Man sollte SUSY vielleicht unter die freieste aller freien Lizenzen stellen, immerhin hält die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Forscher dazu an, mit DFG-Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse ohne Einschränkung weiterzugeben. Aber – wie gesagt – ohne das nötige Know-How kann man nix damit anfangen, und das steckt in ziemlich viel Papier-Dokumentation und in 2-3 Köpfen.

  4. Wenn es darum geht, dafür zu sorgen, daß SUSY nicht verloren geht, ist eine Freigabe unter einer freien Lizenz – wie zB. der GPL – der wohl sicherste Weg.

    Eine Garantie ist es natürlich auch nicht.

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