Neues über die „Noch-Informationswissenschaft“
Unter http://www.uni-saarland.de/de/medien/2008/02/1202407192 findet sich unter dem Datum 7.2.2008 eine Pressemitteilung der Universität des Saarlandes, in der zum ersten Mal von offizieller Stelle darauf hingewiesen wird, dass die Informationswissenschaft ausläuft. Es wird dort davon gesprochen, dass die Fakultät für Empirische Humanwissenschaften „derzeit noch“ die Informationswissenschaft beinhaltet.
Ich dachte bisher, dass offiziell nur der Magisterstudiengang auslaufen soll. Bisher war doch immer davon die Rede dass das Auslaufen des Magisterstudiengangs „leider“ notwendig ist um Luft für einen neuen Bachelor- / Masterstudiengang zu schaffen. Wurde nicht die Verschiebung der Neubesetzung der Professur vor allem auch damit begründet, dass diese dann im neuen Studiengang gebraucht wird? Anscheinend sind alle Mühen die damit verbracht wurden neue Studiengänge zu entwerfen und zu überarbeiten, hinterher in den Mühlen der Unibürokratie von Ausschüssen und Kommissionen wieder zu nichts zerreiben worden.
Vielleicht wird in 10 Jahren eine weiterer Ausschuss der UdS feststellen, dass es in den USA das „ganz neue“ Konzept der ischools gibt und dass diese Idee auch an der Saar Erfolg haben könnte:
http://www.ischool.washington.edu/
http://www.ischool.berkeley.edu/
http://www.ischool.drexel.edu/
http://www.ischool.utexas.edu/
http://www.ischool.syr.edu/
Solange die „derzeit noch“ Informationswissenschaft existiert brennt immerhin noch eine kleine Flamme der Möglichkeit an der Saar. Aber ob sich dieses zu einem Feuer der Innovation ausweitet wage ich bei der momentanen Lage der Dinge zu bezweifeln.
1. Der Infowiss ergeht es nicht anders als der Theologie oder Philosophie. Diese Wissenschaft kann man nicht in „EUR“ ausdrücken. (Komisch: BWLer produziert auch keinen Mehrwert, kosten die Firmen nur…)
2. … und trotzdem ist 2/3 der Dimplomarbeiten der Infowiss zu großen Teilen in der BWL beheimatet… Die Studenten haben wohl selbst der Infowiss das Wasser abgegraben…
3. Vielleicht haben wir es eben verschalfen, die IT-Komponente zu intergrieren. Wenn schon ein Semminar über SemanticWeb ohne vernünftiges XML-Grundlagenwissen auskommen muss…
Vielleicht war das auch eine politische Entscheidung der Uni-Leitung…
… wer weiß es schon!