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Information R/evolution

Jan Hodel weist im Blog von hist.net auf einen neuen Film des hier schon aktenkundigen Michael Welsch hin, der die (R)evolution von Information künstlerisch darstellt: weg von der Körperlichkeit, hin zur Virtualität – und die damit verbundenen Implikationen für die Ordnung von Information, sowohl in Hinblick auf die Ordnenden, wie auch die Systeme dafür. Wenn man auch darüber streiten kann, ob wirklich Information im informationswissenschaftlichen Sinne dargestellt wird, ist das Video auf jeden Fall einen Blick wert.
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3 Responses

  1. till sagt:

    Sehr schön, wir überlegen schon, wie wir den Film unserer Kundschaft „zwangsvorführen“ können :-).
    Wobei Struktur/Wissensordnung/Kategorien nach meiner Einschätzung schon noch sehr wichtig sind beim Information Retrieval. Allerdings sollten sie nicht mehr starr und „verordnet“ (von kundigen Wissenswächtern) sein. Sowas wie relevance ranking (der Film zeigt ja immer wieder eine Suchmaschine, deren „Erfinder“ durch relevance ranking reich geworden sind) ist ja auch Ordnung von Wissen. Ich glaube schon, dass auch andere Strukturierungen von „Wissensräumen“ (mist, jetzt hab ich es doch „verortet“) nützlich sind, um daraus Information gewinnen zu können. Volltextsuche plus relevance ranking allein reicht nach meinem Eindruck nicht (vielleicht Pertinenz Ranking?). Nur sollten diese Strukturen erst während des Retrievals entstehen, individuell. Tagging, Facettennavigation usw. sind eigentlich genau solche Ansätze (wenn auch noch sehr primitiv). Letztendlich passt das aber doch hervorragend zu unserem Modell von Information („Wissen in Aktion“).

  2. Clockwork Orange bietet doch für sichergestellte Rezeption die entsprechenden Anregungen? 🙂

    Ordnungssysteme für Wissen sollten halt möglichst einfach anzuwenden und praxisorientiert sein. Nicht ohne Grund sind die meisten systematischen Ordnungen untergegangen – oder gibt es heute noch systematisch geordnete Enzyklopädien?

    Ein weiterer interessanter Aspekt bei dem Video war auch, die Möglichkeit, daß man sich von Information finden lassen kann. Gut das ist nicht neu: current contents gibt es schon länger und mit Kollegen hat man sich auch schon früher unterhalten. Aber die größere räumliche und finanzielle Verfügbarkeit durch Blogs, Social Bookmarking und kooperative Literaturverwaltungssysteme ist schon beeindruckend. Ähnlich „revolutionär“ dürfte das Aufkommen von Zeitschriften gewesen sein.

  3. Heinz-Dirk Luckhardt sagt:

    Tja, ein Satz wie „Everything is miscellaneous“ lässt natürlich einem gestandenen Dokumentar eisige Schauer über den Rücken rieseln. Ist ja auch eine Horrorvorstellung: man kann nichts mehr unterscheiden, wenn alles gleich ist. Ich meine aber – wie auch Stephan es andeutet – dass „Information“ anders gebraucht wird, als wir es normalerweise tun, und dass meistens „Wissen“ gemeint ist.
    Und ich meine, dass uns der top-down-Ansatz der Suche fehlen würde, vom Allgemeinen zum Besonderen, wie es eine altmodische Klassifikation möglich macht, vor allem, wenn man gar keinen Plan hat, mit welchen Suchwörtern man an ein spezisches Infomationsdefizit herangehen soll.

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